Schöpfungspause: zurück zur Heimat

Schöpfungspause

Schöpfungspause: die Kunst der Auszeit

Seit ein paar Monaten habe ich etwas mehr um die Ohren als gewöhnlich. Wobei, es nicht unbedingt viel mehr ist, es ist nur schwerwiegender in der „Qualität“. Und so passte  nichts mehr rein in mein Fass. In meinem Fall also ist es nicht die Menge von Stress, die die Belastung ausmacht, es ist das ist die Dauer und die Art von Stress, der ich ausgesetzt bin.

Für Sie kann es anders aussehen, zuviel, zu viel Verschiedenem, zu gravierend… Und wie man es dreht, sind Sie der Spezialist, was Ihren Stress angeht. Was ihn ausmacht ist nicht so relevant, wie die Tatsache, dass Sie welchen haben. Was mich betrifft, habe ich manchmal eine sehr eigene Art mit ihm fertig zu werden. Ausgerechnet, in diesem Augenblick, wo mir Yoga und Schreiben gut tun (würden!) – ich weiß, dass es mir gut tut – tue ich weder das Eine noch das Andere. Wie unlogisch eigentlich, nicht?! Aber so ist es nun mal, mir hilft es bei großem Stress, den Stecker rauszuziehen und mich mit guten Filmen oder Büchern vor dem Kamin oder in der Sonne zu entspannen, und zwar allein 😉

Für mich ist es eine Art Sauerstoff komplett abzulassen, um danach volle Kanne wieder Luft zu holen – weil es nicht anders geht. So finde ich zu mir wieder, indem ich mich treiben lasse.

Ich habe es schon mehrmals erlebt in vielerlei Situationen. Danach habe ich auch wieder Ideen und Motivation und Lust überhaupt, mich an die Arbeit zu machen. Manche nennen es „Aufschieberitis“ oder in Englisch gibt es einen klaren Begriff dafür: procrastination.

Ganz ehrlich, wenn es das ist, dann ist es eben das!

Es liegt im Auge des Betrachters zu sehen, wann es Zeit für etwas Bestimmtes ist, sei es NICHTS TUN. Schliesslich klingt es im Italienischen sogar fast romantisch: la farniente. Ich konnte einfach nichts mehr in meinen Alltag reinbringen als ohnehin war. Jeder Leser wird sich seine eigene liste sehr schnell aufstellen können: Kinder in der Pubertät, Eltern, Kinder in der Schule, Eltern krank, Kinder machen Abi, Kinder feiern zuviel, Mann oder Partner hat selber Stress in der Arbeit… soll ich noch weiter machen?

Egal was, Frauen, sagen die Chinesen, tragen die Hälfte des Himmels! Really? Wir fühlen so viel und wollen helfen und, auch, wenn wir uns nicht vergessen, so wird manchmal unsere Tragfläche dünner, zerbrechlicher. Und ich nehme mir dann die Zeit, die ich brauche aus meiner Yogazeit und aus meinen Blogzeiten… das sind über 6 Stunden, die ich meine für mich zu gewinnen.

Schöpfungspause: Selbstbetrug oder Therapiezeit?

Ob es als Selbstbetrug oder Therapiezeit angesehen wird, liegt erstens in der Fähigkeit, die da entfaltet wird und schliesslich in dem, was daraus entsteht. Welches Glück ich habe, dass ich bei Bedarf einfach eine Auszeit nehmen kann. Das kann meine Mama nicht mit meinem pflegebedürftigen Vater. Das kann oft eine junge Mutter nicht oder ein Mann in seinem Job mit Verantwortung. Da kann nicht einfach jeder den Schalter umlegen und Pause machen. Ich bin dankbar, dass ich es konnte und oft kann.

Mich interessiert, wie SIE Ihre Schöpfungspause einplanen oder lassen Sie Ihren Körper Ihnen zeigen, dass es mal an der Zeit ist? Seien Sie bitte achtsam, der Körper reagiert, wenn es gar keinen anderen Ausweg gibt.

Herzliche Grüße,

Isabelle Tschernig-Lorenzi

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