Sich Unannehmlichkeiten wegdenken

An manchen Tagen oder sogar phasenweise erscheint es mir schier unmöglich, das Schöne zu sehen. Ich kann mir die Unannehmlichkeiten nicht wegdenken, die sich vor mir gleich einer Wand aufstellen. Manch anderes Mal besitze ich doch diese Fähigkeit und gelingt es mir so meisterhaft, dass ich mir da fest vornehme, nie wieder zu vergessen, wie es geht.

Über das Wetter

Jeder hat seine eigene Definition von dem, was ihm unangenehm ist. Dennoch gibt es Menschen, die ich sehr für diese Fähigkeit bewundere, die es schaffen, in jeder Situation das Gute zu sehen. Eigentlich dachte ich, ich sei so ein Mensch. Irgendwo tief in mir, bin es das auch, das weiß ich. Vielleicht ist sogar jeder von uns, tief im Inneren, in der Lage, in jeder unangenehmen Situation das Gute zu sehen. Vielleicht. Wie ist es für Euch?

Also das Wetter IST wichtig in unserem Leben! Ich will mir gerade nicht in Unannehmlichkeiten schwelgen, schliesslich hat das Jahr gerade angefangen! Also werde ich in diesem Beitrag vom Wetter reden. Ich las vor kurzem, dass Erwachsene im Durchschnitt 30% ihrer Gespräche mit dem Thema Wetter „füllen“. Unglaublich! Ich dachte mir, „sie“ haben wahrscheinlich nichts Besseres zu tun. Dann ging ich in die Bäckerei und die Verkäuferin sprach mich auf den großen Schneefall an 🙂 da dachte ich, tja, es ist auch ein Weg, in Kontakt mit anderen zu kommen. Wie auch immer, meine Unannehmlichkeit, die mich zu diesem Beitrag bewegte, ist das Wetter. In den Bergen. Heute. Es liegt sehr viel Schnee. So viel, dass ich, unterwegs mit dem Hund, den menschenleeren Winterwanderweg nicht finde. Irgendwo unter mir ist er. Unauffindbar.

Offenbar bin ich etwas vom Weg abgekommen, denn ich stecke bis zu den Oberschenkeln im schweren Schnee. Den ganzen Weg rauf prasselt mir der Schnee ins Gesicht, und bei jedem Schritt senke ich mindestens bis zur Mitte der Wade ein. Wenn ich Pech habe, stehe ich mit einem Bein bis zum Oberschenkel und mit dem andern bis zur Wade… wenn ich da falle und nicht mehr hochkriechen kann, findet man mich im Frühling wieder, wenn es taut! Der Schnee ist naß und ich bin nach einem Kilometer Berg auf so platt, dass ich kapituliere. Zurück zum Hotel, ins Trockene.

Die Macht der Gedanken

Auf dem Rückweg ins Hotel gehe ich meinen Gedanken nach. Vorgestern bin ich mit dem gleichen Wetter 11 km gegangen und fand es herrlich. Es hörte nur zwischenzeitlich auf, herrlich zu sein, als es dunkel wurde und ich richtig Angst bekommen habe, dass ich bei dem Blizzard meinen Weg nicht mehr finde. Aber es war wunderbar. Vielleicht war die einfache Tatsache, dass ich nur wenig eingesunken bin, ausreichend, um den gewaltigen Unterschied zu machen. Vielleicht aber war die Freude des ersten Tages im Schnee der gewaltige Unterschied. Also, ich gehe meinen Gedanken nach und stelle fest, dass die Gedanken uns manchmal ganz schön einen Strich durch die Rechnung machen. Ich fokussiere mich auf das Schöne und überlege, wenn es so anstrengend ist, muss ich einen Weg finden, es mir leichter zu machen. Plötzlich ist die Entscheidung da: Schneeschuhe ausleihen!

Es klingt so einfach, dennoch ist dieser Entschluss ausreichend, um mich mit Vorfreude zu erfüllen. Schliesslich muss ich mit dem Hund gehen und mein Ehrgeiz in den Bergen mit dem Gassigehen ist schon recht hoch, ich suche Plätze für schöne Fotos, weit von den Menschenmassen… Ich will mir etwas von den Bergen nehmen. Auf einmal ist die Möglichkeit wieder ganz nah, mit Schneeschuhen, senke ich nicht mehr ein und kann mit den Stöcken mich abstützen. Allein diese Gedanken reichen aus, um mir Energie und Antrieb zu verleihen. Unannehmlichkeiten Ade! Den Rückweg mache ich gefühlt in Handumdrehen.

Und trotzdem

Schneeschuhe habe ich nach dem Umziehen geholt, ich war durchnässt. Jetzt regnet es, ich muss mir etwas anderes ausdenken, um diese Unannehmlichkeit wegzudenken… vielleicht die Sauna.

Es geht oft darum, nicht in dem negativen Gedanken festzustecken, er einen runterzieht. Dafür aber sich einen Ausweg zu suchen, der einem Freude bereitet. Und trotzdem will ich hier niemandem etwas vormachen, es gibt Unannehmlichkeiten, die sind nicht so leicht wie das Wetter wegzudenken. Manchmal ist es erstmal gut, sein Befinden so hinzunehmen. Deshalb ist es mir wichtig, gerade als Systemenergetikerin, zu betonen, dass es ein wichtiger Bestandteil, um etwas verändern zu können, die Situation umverschönert erstmal zu definieren, oder überhaupt zu sehen.

Dies gesagt und getan, ist es in meinen Augen für die Lebensqualität essenziell, es nicht dabei zu belassen und hinzuschauen, was ICH dafür TUN kann, ob mit fremder Hilfe oder allein, um aus der Situation dann herauszukommen. Mein Beispiel mit den Schneeschuhen ist harmlos, dennoch wunderbar. Mit leichten Situationen übt es sich leichter 😉

Als letztes i-Tüpfelchen möchte ich noch, weil es systemenergetisch in dem gleichen Spektrum liegt, über DANKBARKEIT etwas hinzufügen. Nichts wird für mich schöner, als wenn ich in einer unschönen Situation meine Haltung verändern kann, ins Handeln komme und dankbar bin. Dankbarkeit ist manchmal eine Ziellinie, darüber hinaus kann sie auch ein Weg sein. Es gibt so viel im Leben, wofür ich dankbar bin und ich bin sicher, auch Ihr findet viel, wofür Sie dankbar sind, sei es, dass Sie einfach leben…

Übrigens Fähigkeiten sind nichts statisches, auch sie leben, sie sind nicht zwangsläufig präsent, wenn es wünschenswert wäre. Das Gute ist, dass sie aktualisiert werden können. Goethe hat es unnachahmbar ausgedrückt hat, „Wünsche sind Vorboten unserer Fähigkeiten“.

Also wünscht Euch Fähigkeiten!

Herzlichen Gruß und ein gesundes, freudevolles und glückliches Neue Jahr voller Fähigkeiten.

 

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